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24.06.2014 |

Internationale Studie belegt Bedrohung der Tierwelt durch Pestizide

Marie
Natürliche Schädlings-bekämpfung (Lotus Carroll/flickr)

Pestizide, allen voran Neonikotinoide und Fipronil, bedrohen nicht nur Bienen, sondern auch andere Tiere wie Schmetterlinge, Vögel, Fische und Regenwürmer, und gefährden die Grundlage der weltweiten Lebensmittelproduktion. Dies belegt eine umfassende Studie, für die 29 Forscher aller Kontinente und verschiedener Fachrichtungen rund 800 Einzelstudien der letzten zwei Jahrzehnte auswerteten. Die Metaanalyse wird im Fachmagazin Environment Science and Pollution Research erscheinen. „Die Beweise sind eindeutig. Wir sind Zeuge einer Bedrohung der Produktivität unserer natürlichen und landwirtschaftlichen Umwelt, vergleichbar mit der Gefahr durch DDT“, sagte Jean-Marc Bonmatin vom französischen Forschungsinstitut CNRS, einer der Hauptautoren. Die Wissenschaftler fordern die Regulierungsbehörden auf, mehr Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und die Regelungen für Neonikotinoide und Fipronil zu verschärfen. Maßnahmen seien notwendig, um ihre Nutzung zu beenden oder zumindest stark einzuschränken. Neonikotinoide sind der Studie zufolge langlebiger als gedacht. Im Boden sind besonders Regenwürmer gefährdet. Auch Grund- und Oberflächenwasser sind betroffen. „Statt die Lebensmittelproduktion zu schützen, bedrohen Neonikotinoide ihre Grundlage, sie gefährden Bestäuber und natürliche Feinde von Schädlingen, die das Herz eines funktionierenden Ökosystems darstellen“, so Bonmatin. Die EU hatte 2013 die Anwendung von drei Neonikotinoiden vorerst nur für zwei Jahre beschränkt.

23.06.2014 |

US-Regierung will Kampf gegen das Bienensterben verstärken

Biene
Biene bei der Arbeit (Foto: David Farquhar/flickr)

Die US-Regierung hat eine Taskforce eingerichtet, um dem Bienensterben Einhalt zu gebieten. Die Umweltschutzbehörde (EPA) und das Landwirtschaftsministerium (USDA) werden die Initiative anführen, die innerhalb von sechs Monaten eine Strategie ausarbeiten soll, um das Massensterben von Bienen und anderen Bestäubern aufzuhalten, wie Präsident Obama am Freitag ankündigte. Das Bienensterben in den USA hat in den letzten Jahren ein bedenkliches Ausmaß erreicht: Im letzten Winter verloren Imker in den USA 23% ihrer Bienenvölker. „Das Problem ist ernst und erfordert sofortiges Handeln, um die Nachhaltigkeit unserer Nahrungsmittelproduktion sicherzustellen, weitere wirtschaftliche Kosten für den Agrarsektor zu vermeiden und die Umwelt zu schützen“, ließ das Präsidialamt verlauten. Durch das Bienensterben drohen der US-Landwirtschaft Ernteausfälle und Schäden in Milliardenhöhe. Dem Weißen Haus zufolge ist die Bestäubungsleistung der Bienen für US-Agrargüter jährlich über 15 Milliarden Dollar wert. Ein Viertel der von den Amerikanern vertilgten Lebensmittel, einschließlich Äpfel, Karotten und Avocado, sind auf Bienen und andere Bestäubern angewiesen. Mandeln, das zweitwichtigste Anbauprodukt in Kalifornien, werden fast ausschließlich von Honigbienen bestäubt. Das Landwirtschaftsministerium kündigte am Freitag zudem ein 8 Milliarden US-Dollar schweres Programm für Bauern in den Staaten Michigan, Minnesota, North Dakota, South Dakota und Wisconsin an, die neue Lebensräume für Honigbienenpopulationen schaffen. Das Bienensterben sei Wissenschaftlern zufolge auf eine Kombination von Ursachen zurückzuführen, darunter ein schlechtes Futterangebot und der Rückgang von Futterflächen, Parasiten wie die Varroa-Milbe, Krankheitserreger und die Belastung durch Pestizide, schreibt das Weiße Haus.

19.06.2014 |

USA erpresst El Salvador: Entwicklungshilfe nur im Paket mit Monsanto-Mais

Mais
Streit ums Saatgut: El Salvador soll Monsanto-Mais abnehmen (Foto: Cam Ventoza/flickr)

Die USA haben die Zahlung von Entwicklungshilfegeldern für El Salvador an die Abnahme von gentechnisch verändertem Saatgut geknüpft. Das berichten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten unter Berufung auf Medien in El Salvador. Demnach hat die US-Regierung die Zahlung einer zweiten Tranche aus dem Entwicklungshilfefonds Millennium Challenge Account in Höhe von 277 Millionen Dollar bereits Ende 2013 eingefroren, bis bestimmte Reformen der Wirtschafts- und Umweltpolitik in dem zentralamerikanischen Land umgesetzt seien. Offenbar ist damit unter anderem die Abnahme von gentechnisch verändertem Saatgut des US-Agrarmultis Monsanto gemeint. Bauernorganisationen protestierten Anfang Juni vor der US-amerikanischen Botschaft gegen den Druck, den die Botschafterin auf die Regierung in El Salvador ausübe. „Wir sind mit unserer Geduld am Ende..., da die US-Regierung über ihre Botschafterin Mari Carmen Aponte mit den Geldern des Millennium-Fonds droht, da wir nicht das Maissaatgut von Monsanto kaufen“, sagte Miguel Alemán vom Verband landwirtschaftlicher Kooperativen CONFRAS. In den letzten Jahren hätten die Kooperativen hochwertiges Mais- und Bohnensaatgut entwickelt, die Bauern wollen kein genmanipuliertes Saatgut, sagte Abel Lara von CONFRAS. Auch Ricardo Navarro, Präsident der salvadorianischen Umweltorganisation CESTA, rief die US-Botschafterin dazu auf, nicht weiter Druck auf die Regierung El Salvadors auszuüben, damit sie Gentech-Saatgut von Monsanto abnimmt. Im September 2013, drei Monate bevor die Einbehaltung der Zahlungen aus dem Millennium-Fonds angekündigt wurden, hatte El Salvador den Verkauf des Herbizids Glyphosat verboten.

17.06.2014 |

Europas Gewässer stärker mit Pestiziden belastet als angenommen

Fisch
Europas Gewässer: Nicht immer ein Paradies für Fische (Foto: vanlaar/flickr)

Europäische Gewässer sind stärker mit Pestiziden und anderen Chemikalien belastet als bisher vermutet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung und der Universität Koblenz-Landau, die im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde. Mit Kollegen aus Frankreich und der Schweiz werteten die Wissenschaftler europaweit Daten von etwa 4000 Messstellen aus und untersuchten, inwieweit die Risikoschwellen für Fische, wirbellose Tiere und Algen überschritten wurden. Demnach sind 42% der Gewässer so stark mit Chemikalien belastet, dass sie für die Tierwelt langfristige negative Folgen haben, während in 15% der Flüsse gar akut toxische Effekte auf die Gewässerbewohner zu verzeichnen sind. Bisher nahmen Behörden und Wissenschaftler an, die Chemikalienbelastung stelle ein lokales Problem in einigen EU-Gewässern dar. Der Chemikalieneintrag erfolgt hauptsächlich durch Pestizide aus der konventionellen Landwirtschaft, aber auch Brandschutzmittel, zinnorganische Verbindungen oder bei Verbrennungsprozessen entstehende chemische Verbindungen gefährden das Leben im Wasser. Somit dürfte die EU das Ziel der Wasserrahmenrichtlinie verfehlen, die Gewässerqualität bis 2015 zu verbessern. Laut den Forschern überwacht die EU Chemikalieneinträge nur unzureichend und konzentriert sich auf 40 als besonders gefährlich geltende Stoffe. „Glücklicherweise sind viele dieser prioritären Substanzen heute nicht mehr zugelassen und ihre Konzentrationen gehen vielerorts zurück. Das Problem ist aber, dass viele aktuell verwendete Chemikalien bei der Überwachung der Gewässer gar nicht berücksichtigt werden“, so Dr. Werner Brack vom Helmholtz-Zentrum. Zudem könnten die Wirkschwellen für einige Stoffe zu hoch angesetzt sein. Die für die Studie ausgewerteten Daten basieren auf Messwerten der Behörden. Daher könnte die Lage noch weitaus schlimmer sein, da in manchen Ländern die Überwachung unzureichend ist.

12.06.2014 |

Jede sechste Tonne Getreide geht an die Industrie

Weizen
Bei der Weizenernte in Colorado, USA (Foto: Dizmang Photography/flickr; Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/)

Die Industrie ist zu einem gewichtigen Getreideabnehmer geworden: Jede sechste Tonne produziertes Getreide (ohne Reis) geht an sie und wird in industriellem Maßstab zu Bioethanol, Stärke oder Malz verarbeitet. In der Saison 2014/2015 sollen dies den aktuellen Prognosen des Internationalen Getreiderates (IGC) zufolge rund 318 Millionen Tonnen Getreide sein und damit 16 Prozent des weltweiten Getreideverbrauchs. Die Marktexperten schätzen den Gesamtbedarf an Getreide ohne Reis für die nächste Saison auf 1,9 Milliarden Tonnen. Der begehrteste Rohstoff für die Industrie ist Mais: 258 Millionen Tonnen sollen der industriellen Verwertung zugeführt werden.

10.06.2014 |

Bundesregierung wird Weltagrarbericht nicht unterzeichnen

Global
Der globale IAASTD-Bericht

Der Deutsche Bundestag wird die Bundesregierung nicht zur Unterzeichnung des Weltagrarberichts auffordern. Ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen scheiterte am Mittwoch im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Widerstand von CDU/CSU und SPD. Die Grünen hatten im Antrag „Weltagrarbericht jetzt unterzeichnen“ betont, dass der Weltagrarbericht (IAASTD) aus einem von UN und Weltbank initiierten mehrjährigen Prozess mit über 900 Teilnehmern aus 110 Ländern hervorgegangen sei und ihn bisher 58 Staaten anerkannt haben. Mit der Absage an eine Unterzeichnung verweigere sich Deutschland „diesem international herausragenden Prozess“. Der Bericht fordert „eine grundsätzliche Neuausrichtung von Agrarpolitik und Agrarforschung, welche die überragende Bedeutung der bäuerlichen Landwirtschaft für die Bekämpfung des Hungers anerkennt.“ Ein Grünen-Vertreter hatte an die Bundesregierung appelliert, Farbe zu bekennen, ob sie das Modell einer industriellen Landwirtschaft unterstütze oder auf der Seite einer kleinbäuerlichen Landwirtschaft in Entwicklungsländern stehe. Vertreter der Koalitionsfraktionen argumentierten, die Bundesregierung handle „im Lichte der Erkenntnisse und Empfehlungen des Weltagrarberichtes“, was eine Unterzeichnung überflüssig mache. Verwiesen wurde auf den Plan von Entwicklungs-minister Gerd Müller, „grüne Zentren“ als Pilotprojekte in Afrika einzurichten, die landwirtschaftliche Techniken vermitteln sollen. Ein Vertreter der Linksfraktion äußerte jedoch die Befürchtung, dass die Bundesregierung unter dem „Deckmantel der Hungerbekämpfung“ neue Märkte erschließen wolle.

06.06.2014 |

Neue Science-Studie: EU-Agrarreform versagt beim Artenschutz

Mais
Mais soweit das Auge reicht (Foto: David Cornwell)

Statt die biologische Vielfalt zu schützen droht die neue Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union die Artenvielfalt weiter zu beeinträchtigen. Das geht aus einer internationalen Studie unter Leitung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) hervor, die in der neusten Ausgabe des renommierten Fachmagazins „Science“ erschien. Die Forscher nahmen die Gesetzesänderungen genau unter die Lupe und glichen sie mit Daten des europäischen Statistikamtes Eurostat ab. Während die landwirtschaftliche Nutzfläche und die Intensivierung der Landwirtschaft zunehmen, schreite der Verlust ökologisch wertvoller Agrarlandschaften und ihrer Artenvielfalt rapide voran. Das Urteil der Autoren fällt vernichtend aus: Die neue GAP für den Zeitraum 2014-2020 werde diese Trends kaum stoppen und verfehle aufgrund zahlreicher Ausnahmen das Ziel einer „grüneren Landwirtschaft“ (Greening). „Die aktuelle GAP-Reform hat jedoch das ursprüngliche Ziel, 10% der Agrarfläche für den Erhalt der Artenvielfalt und von Ökosystemdienstleistungen vorzuhalten, weiter reduziert und viele Ausnahmeregelungen geschaffen, die zu einem weiteren Verlust wertvoller Kulturlandschaften führen werden. Dieser Verlust und die zunehmende Intensivierung machen Agrarlandschaften für viele Arten lebensfeindlich“, kritisiert Prof. Klaus Henle vom UFZ. Die Forscher sehen die EU-Mitgliedsstaaten nun in der Pflicht, auf nationaler Ebene Spielräume auszunutzen und sich über die schwachen Vorgaben hinaus zu engagieren. Unterstützt werden sollten laut der Studie kleine, nachhaltig wirtschaftende Betriebe und auf ökologischen Vorrangflächen sollen nur Kulturen und Bewirtschaftungsmethoden gefördert werden, die sich positiv auf die Artenvielfalt auswirken.

04.06.2014 |

Erster Entwurf zu UN-Nachhaltigkeitszielen veröffentlicht

Bauern
Ein Ziel: das Einkommen von Kleinbauern erhöhen (Foto: UN Photo/Kibae Park)

Die Open Working Group (OWG) der UN hat einen ersten Entwurf zu den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) veröffentlicht, die nach 2015 die Millenniumsentwicklungsziele ablösen sollen. Der „Zero Draft“ schlägt 17 Nachhaltigkeitsziele vor, die bis 2030 erreicht werden sollen, sowie dazugehörende Zielvorgaben. Im Vergleich zum Arbeitsdokument der letzten OWG-Sitzung Anfang Mai ist mit der „Reduzierung von Ungleichheit in und zwischen Ländern“ ein weiteres Ziel dazugekommen. Ziel Nummer 2 der Liste beschäftigt sich mit der Beseitigung des Hungers, der Erreichung von Ernährungssicherheit und angemessener Nahrung für alle und der Förderung nachhaltiger Landwirtschaft. Es umfasst elf Zielvorgaben: Bis 2030 sollen alle Menschen ganzjährig Zugang zu „angemessener, sicherer, bezahlbarer und nahrhafter Nahrung“ erlangen und alle Formen der Mangelernährung (auch Übergewicht) bekämpft sein. Das Einkommen und die Produktivität von Kleinbauern, einschließlich Hirten, Fischer und insbesondere Frauen, sollen erheblich erhöht werden, wobei nicht genannt wird, was „erheblich“ heißt. Diese Gruppen sollen Zugang zu „Wissen und produktiven Ressourcen, Finanzdienstleistungen und Märkten“ erhalten. Nahrungssysteme sollen „produktiver, nachhaltiger, belastbarer und effizienter“ gemacht werden und die Lebensmittelverluste nach der Ernte und Produktion sowie die Lebensmittelverschwendung in Handel und Haushalten um 50% reduziert werden. Neben weiteren Zielvorgaben nennt das Dokument die Eindämmung der starken Volatilität bei den Lebensmittelpreisen. Die nächste Sitzung der OWG findet vom 16. bis 20. Juni in New York statt, wobei die Delegationen im Vorfeld bei informellen Beratungen die Möglichkeit haben, ihre Meinung zu den Zielen, Zielsetzungen und Indikatoren zu äußern. Der Abschlussbericht der OWG wird der 69. UN-Generalversammlung im September vorgelegt und soll als eine Grundlage für die dann beginnenden zwischenstaatlichen Verhandlungen dienen.

04.06.2014 |

Sonnleitner: „Wachse oder weiche“ statt kleinbäuerliche Strukturen stärken

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Ist es sinnvoll sein, in ein zwei Hektar zu investieren? (Foto: Abdullah Ampilan/Oxfam)

Gerd Sonnleitner hält nichts von einer Stärkung kleinbäuerlicher Strukturen. Das teilte der Sonderbotschafter der Vereinten Nationen für das Internationale Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft und langjährige Präsident des Deutschen Bauernverbandes in einem Interview mit Agrar-Europe mit. „Kann es denn sinnvoll sein, in einen zwei, drei oder vier Hektar großen Betrieb zu investieren? Wer soll das tun? Den Fokus auf den Schutz kleinbäuerlicher Landwirtschaft zu richten ist nicht die Lösung“, so Sonnleiter, denn das zementiere lediglich Armut und Subsistenzwirtschaft. Stattdessen sollen sich Kleinbauern zu „produktiven Einheiten“ entwickeln. Er stellte klar, dass er familienbäuerliche Landwirtschaft nicht als kleinbäuerlich definiere. Für die Skepsis der deutschen Öffentlichkeit gegenüber großen Betrieben zeigte der Sonderbotschafter kein Verständnis. „Dort wo die Bedingungen es nicht erlauben, von 30, 40 oder gar 50 Hektar ein hinreichendes Familieneinkommen zu erwirtschaften, muss man sich anpassen oder ausscheiden.“ Der Strukturwandel könne nicht unterbunden werden und die Wettbewerbsfähigkeit entscheide über künftige Betriebsstrukturen, so Sonnleitner.

02.06.2014 |

Wuchtige Welt: 2,1 Milliarden Menschen übergewichtig oder fettleibig

Fett
Die Welt wird immer fetter (Foto: Tony Alter/flickr)

Fast ein Drittel der Weltbevölkerung ist zu dick. Das ist das Ergebnis einer Studie, die letzte Woche im britischen Fachjournal The Lancet erschien. Demnach stieg die Zahl der Übergewichtigen und Adipösen zwischen 1980 und 2013 von 758 Millionen auf 2,1 Milliarden an. Für die Studie werteten die Forscher Daten aus 188 Ländern für diesen Zeitraum aus. Seit 1980 stieg der Anteil der Männer mit Übergewicht – laut Definition ein Body-Mass-Index von 25 oder mehr – von 28,8 auf 36,9 Prozent, bei den Frauen wurde ein Anstieg von 29,8 auf 38 Prozent verzeichnet. In Deutschland sind der Studie zufolge 64,3 Prozent der erwachsenen Männer und 49 Prozent der Frauen zu dick. Besonders besorgniserregend ist, dass bei Kindern und Jugendlichen in den letzten 33 Jahren der Anteil um fast die Hälfte zunahm. In Industriestaaten sind heute rund 23% der Jungen und Mädchen übergewichtig oder fettleibig, in den Entwicklungsländern sind etwa 13% betroffen – Tendenz steigend. Die Studie warnt, dass Fettleibigkeit zu einem ernsten Gesundheitsproblem geworden sei und es in keinem einzigen Land Erfolgsmeldungen gegeben habe. Mehr als die Hälfte der 671 Millionen Fettleibigen leben in nur zehn Ländern: Auf den Spitzenreiter USA folgen China, Indien, Russland, Brasilien, Mexiko, Ägypten, Deutschland, Pakistan und Indonesien. Besonders hoch ist der Anteil Adipöser in den letzten drei Jahrzehnten in Ländern des Nahen Ostens gewachsen, darunter Ägypten, Saudi-Arabien und Oman. Entschlossenes Handeln auf globaler Ebene sei vonnöten, um dem Problem Einhalt zu gebieten und Einflussfaktoren wie übermäßige Kalorienzufuhr, Bewegungsarmut und die Förderung von übermäßiger oder ungesunder Nahrungsaufnahme durch die Industrie einzudämmen.

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