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29.04.2014 | permalink
Argentinien: Neue Morddrohung gegen Anti-Monsanto-Aktivistin

Das Leben der argentinischen Gentechnikgegnerin Sofía Gatica ist in Gefahr: Auf einer Pressekonferenz am Montag gab die Aktivistin bekannt, erneut Morddrohungen gegen sich und ihre Familie zu erhalten. „Seit einem Monat drohen sie mir, dass sie meine Kinder verschwinden lassen werden. Sie haben von mir gefordert, dass ich mein Facebook-Profil lösche, was ich getan habe, und dass ich dem Protestcamp fernbleibe, aber die Drohungen dauern an“, sagte Gatica, die für ihr Engagement gegen den massiven Einsatz von Pestiziden auf Argentiniens Sojafeldern 2012 der Goldman Environmental Prize erhielt. Die Drohungen stehen im Zusammenhang mit Gaticas Protest gegen den Bau einer Aufbereitungsanlage für Maissamen durch den Agrarmulti Monsanto in Malvinas Argentinas, einem Vorort von Córdoba. Seit September 2013 protestieren die Anwohner, blockierten die Zufahrtswege und erzielten einen Etappensieg: Im Januar verfügte ein Gericht einen Baustopp, im Februar sprach sich die zuständige Kommission des Umweltministeriums der Provinz Córdoba dafür aus, Monsantos Umweltverträglichkeitsstudie die Genehmigung zu verweigern. Gatica erhielt bereits im November Morddrohungen von einem bewaffneten Mann, nun drohte dieselbe Person ihr erneut in einem Bus, es werde Folgen für ihre Kinder haben, wenn sie dem Protestcamp nicht fernbleibe. In den folgenden Tagen erhielt sie Zettel mit der Botschaft „sie werden nicht leben“. Da die Drohungen nicht abrissen, obwohl Gatica den Forderungen nachgab, erstattete sie Anzeige und ging an die Öffentlichkeit. Am 22. April gewährte ihr der Bezirksstaatsanwalt Polizeischutz. In einem Brief an Monsanto bot die Aktivistin an, den Kampf gegen den Konzern einzustellen, wenn ihren Kindern nichts passiere. Monsanto stritt in einer Mitteilung jegliche Verbindung zu den Drohungen ab.
17.04.2014 | permalink
EU-Finanzmarktrichtlinie soll Agrarspekulation eindämmen

Das Europaparlament hat am Dienstag einer Neufassung der Finanzmarktrichtlinie MiFID formell zugestimmt, die der exzessiven Spekulation mit Agrarrohstoffen Einhalt gebieten soll. Die Novelle schafft die Voraussetzung für die Einführung von Positionslimits, die für Finanzinvestoren an den Warenterminmärkten Obergrenzen für Kontrakte festlegen, um die Spekulation mit Rohstoffen einzudämmen. Auch der Hochfrequenzhandel wird stärker reguliert: Bei extremen Preisschwankungen sind künftig kurzfristige Handelsunterbrechungen möglich. Nun müssen noch die Regierungen der Mitgliedsstaaten zustimmen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt begrüßte die Entscheidung, auch die Hilfsorganisation Oxfam zeigte sich zuversichtlich, dass die neuen Regeln der Spekulation mit Lebensmitteln Grenzen setzen. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hingegen kritisierte Schlupflöcher: Da die Positionslimits nicht EU-weit einheitlich von einer zentralen Behörde sondern von jedem Mitgliedsstaat selbst festgelegt werden, führe dies zu einem Wettbewerb „der Börsenstandorte um die schwächste Regulierung“, um Kapital anzuziehen. Aufgrund mangelnder Transparenzvorschriften blieben zudem große Teile des außerbörslichen Handels verborgen. Die Spekulation mit Agrarrohstoffen war auch Gegenstand einer nichtöffentlichen Debatte, zu der die Deutsche Bank am Mittwoch ausgewählte NGO-Vertreter geladen hatte. Diese zeigten sich nach dem Gespräch enttäuscht über das „sture“ Festhalten der Bank an den Geschäften. „Hohe oder stark schwankende Preise verschärfen das Hungerrisiko für viele Menschen in Entwick-lungsländern. Wir fordern die Deutsche Bank daher auf, das Vorsorgeprinzip zur Risikoabschätzung ernst zu nehmen und menschenrechtliche Unbedenklichkeitsprüfungen im Handel mit Agrarrohstoff-Fonds vorzunehmen“, forderte MISEROR-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel.
15.04.2014 | permalink
Deutsches Geld fördert Landgrabbing in Sambia

Deutsche Finanzinvestoren und Entwicklungszusammenarbeit heizen die Jagd nach Ackerland in Sambia an. Darauf macht die Menschenrechtsorganisation FIAN in einer am Dienstag veröffentlichten Studie aufmerksam. Demnach hat die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) Sambias größtem Agrarkonzern Zambeef, der bereits über 100.000 Hektar Ackerland verfügt, einen Kredit in Höhe von 25 Millionen US-Dollar gewährt, damit dieser weiter expandieren kann. Auch das Entwicklungsministerium BMZ selbst hat dem Bericht zufolge über einen in Luxemburg aufgelegten Fonds einen Investor aus Mauritius mit 10 Millionen US-Dollar unterstützt, der daraufhin seinen Landbesitz in Sambia auf über 16.000 Hektar ausweitete. „Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit fördert in Sambia die Konzentration von Land in den Händen weniger Konzerne und verschärft die existierende Diskriminierung der Kleinbauern beim Zugang zu produktiven Ressourcen“, kritisierte FIAN-Agrarreferent Roman Herre. Doch auch private Investoren seien am Landgrabbing in Sambia beteiligt: Die Berliner Firma Amatheon Agri, an der der Finanzinvestor Sapinda die Aktienmehrheit hält, habe über 30.000 Hektar Ackerland in ihren Besitz gebracht. Diese Entwicklung ist fatal für das südafrikanische Land, in dem Landwirtschaft die Existenzgrundlage für 85% der Bevölkerung darstellt und sechs Millionen Menschen Hunger leiden.
09.04.2014 | permalink
Urbane Landwirtschaft in Lateinamerika auf dem Vormarsch

Die urbane und stadtnahe Landwirtschaft breitet sich in Lateinamerika und der Karibik aus, doch eine stärkere Förderung durch Gemeinden und nationale Regierungen ist nötig, damit sie ihr volles Potenzial entfalten kann. Zu diesem Ergebnis kommt die UN-Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation FAO in einem im kolumbianischen Medellín veröffentlichten Bericht – fünf Jahre nachdem eine Konferenz dort Regierungen und Städte aufgefordert hatte, urbane und peri- urbane Landwirtschaft (UPL) in ihren Politiken und Programmen zu verankern, um Armut und Ernährungsunsicherheit in Lateinamerikas Städten zu bekämpfen. Der Bericht „Growing greener cities in Latin America and the Caribbean” betrachtet nun die Fortschritte der letzten Jahre auf dem Weg zu grüneren Städten, die in Lateinamerika von großer Bedeutung sind, da 80% der Bevölkerung in Städten leben. Für die Studie wurden in 23 Ländern und 110 Städten und Gemeinden Daten gesammelt, von Metropolen wie Mexiko- Stadt bis hin zu kleinen Gemeinden. Demnach ist die urbane Landwirtschaft in der Region weit verbreitet. Auf Kuba praktizieren sie 40% der Haushalte, in Guatemala sind es 20%. In Boliviens Städten und Gemeinden produzieren 50.000 Familien Nahrungsmittel, in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá sind es allein 8500 Haushalte. Anbauformen reichen von kleinen Gemüsegärten im Hinterhof über die Haltung von Hühnern und Ziegen bis hin zu Schulgärten oder Mikrogärten in Gemüsesäcken. In den städtischen Familiengärten wächst allerlei - Okra in Antigua oder auch Quinoa in Quito. In vielen Ländern sind Frauen die treibende Kraft der urbanen Landwirtschaft, in Managua, Nicaragua sind 90% der Gärten und Projekte in Frauenhand, in Haiti sind es 86%. Doch nur in 12 der 23 Länder wird die urbane und peri-urbane Landwirtschaft von Staat oder Stadt unterstützt. Acht davon liegen in der Karibik; Vorreiter ist Kuba, wo die UPL seit 1997 von der Regierung gefördert wird. 2013 wurden in Havanna ganz ohne Pestizide und Kunstdünger 6700 Tonnen Lebensmittel produziert, womit 300.000 Menschen in Schulen, Krankenhäusern und anderen Institutionen versorgt werden.
04.04.2014 | permalink
Harte Zeiten für Hummeln: Jede vierte Art in Europa droht auszusterben

Ein Viertel aller europäischen Hummelarten ist vom Aussterben bedroht. Diese traurige Nachricht vermeldete die Weltnaturschutzunion (IUCN) am Mittwoch unter Berufung auf eine neue Studie, die alle in Europa vorkommenden 68 Hummelarten unter die Lupe nahm. Sie ist Teil des EU-finanzierten STEP-Projekts (Status and trends of European pollinators), das die Lage der europäischen Bestäuber untersucht. Demnach droht 24% der europäischen Hummelarten das Aussterben, während bei 46% der Arten die Bestände zurückgehen. „Wir sind sehr besorgt aufgrund dieser Ergebnisse. Ein so hoher Anteil gefährdeter Hummeln kann fatale Folgen für unsere Lebensmittelproduktion haben“, sagte Studienkoordinatorin Ana Nieto, Referentin für europäische Artenvielfalt beim ICUN. Denn Hummeln spielen wie andere Bestäuber auch eine wichtige Rolle bei der Lebensmittelerzeugung. Drei der fünf wichtigsten Bestäuber europäischer Feldfrüchte sind Hummelarten. Hummeln und andere Bestäuber leisten einen Beitrag zu Europas Landwirtschaft im Wert von 22 Milliarden Euro jährlich. Doch der Klimawandel, die Intensivierung der Landwirtschaft und Änderungen in der Landnutzung stellen dem IUCN zufolge die Hauptgefahren für Hummelpopulationen dar. „Der Schutz von Hummeln und ihren Lebensräumen, die Wiederherstellung zerstörter Ökosysteme und die Förderung landwirtschaftlicher Praktiken, die Artenvielfalt befördern, sind unerlässlich, um den Negativtrend bei den europäischen Hummelpopulationen umzukehren“, sagte Nieto.
01.04.2014 | permalink
Spitzentreffen fordert SDG zu Nahrungssicherheit und nachhaltiger Landwirtschaft

Teilnehmer eines Spitzentreffens in New York haben ein Nachhaltiges Entwicklungsziel (SDG) zu Nahrungssicherheit und nachhaltiger Landwirtschaft für die Zeit nach 2015 gefordert. Am 27./28. März kamen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von UN-Mitgliedstaaten, internationalen Organisationen sowie aus Wirtschaft, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft zusammen, um Ziele und Messwerte für solch ein Nachhaltigkeitsziel zu formulieren. Die Botschaften des High-Level Roundtable, der von der Republik Benin, der Stiftung Biovision und dem Millennium Institute organisiert wurde, sind in einem Abschlussdokument festgehalten: Das Konzept SHIFT soll als Grundlage dienen, um Nahrungssicherheit durch nachhaltige Landwirtschaft und Nahrungssysteme zu erzielen. Seine fünf Kernelemente umfassen die Befähigung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern (S steht für smallholders); das Angehen aller Aspekte von Hunger (H) und Mangelernährung; die Integration (I) aller - gerade der am stärksten gefährdeten - Beteiligten durch Konsultationen; die Schaffung von nachhaltigen und produktiven Nahrungssystemen (F) sowie die Entwicklung von Handelspolitiken und -strategien (T), die das Funktionieren nationaler, regionaler und internationaler Märkten verbessern und allen gleichberechtigten Zugang ermöglichen. Das Dokument nennt auch sieben Ziele, die bis 2030 erreicht werden sollen, u.a. angemessene Nahrung für alle Menschen das ganze Jahr über; die Beseitigung aller Formen von Mangelernährung; Zugang von Kleinproduzenten von Nahrung, v.a. Frauen, zu Know-how, produktiven Ressourcen und Dienstleistungen; aber auch die Reduzierung von Nachernteverlusten und Lebensmittelverschwendung. Die Empfehlungen des Spitzentreffens sollen an die Offene Arbeitsgruppe (OWG) weitergeleitet werden, die der UN-Generalversammlung bis September 2014 Vorschläge für die neuen Entwicklungsziele vorlegen soll.
- Post-2015 Policy+Practice: High-level Roundtable Calls for 7 Targets on Food and Nutrition Security
- Biovision: Roundtable in New York SHIFT für Ernährungssicherheit
- Botschaft des High-Level Roundtable on Food and Nutrition Security through Sustainable Agriculture and Food Systems in the Post-2015 Agenda
31.03.2014 | permalink
Weltklimarat: Sinkende Erträge, steigende Lebensmittelpreise

Der Klimawandel findet bereits auf allen Kontinenten und in allen Weltmeeren statt, während die Menschheit noch schlecht auf die Folgen vorbereitet ist. Dies ist die Kernbotschaft des Weltklimarates (IPCC), der am Montag im japanischen Yokohama den zweiten Teil seines 5. Sachstandsberichts veröffentlichte. Nach tagelangem Ringen einigten sich Wissenschaftler und Regierungsvertreter Satz um Satz auf die 50-seitige Zusammenfassung des 2000 Seiten starken Werks, an dem über 800 Autoren aus aller Welt mitwirkten. Der Bericht warnt vor dramatischen Folgen des Klimawandels für Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung aufgrund von Hitzewellen, Dürren, Fluten und extremen Niederschlägen. Die mittleren Ernteerträge für Weizen, Mais und Reis werden bis Ende des 21. Jahrhunderts pro Jahrzehnt um 2% sinken, ab 2050 eventuell noch stärker, während die Welt- bevölkerung wachse und die Getreidenachfrage bis 2050 jede Dekade um etwa 14% steige. Schon seit dem letzten IPCC-Bericht haben sich die Lebensmittelpreise infolge extremer Wetterereignisse erhöht, bis 2050 werden sie aufgrund veränderter Temperaturen und Niederschläge je nach Szenario um 3 bis 84% steigen. Sollte der globale Temperaturanstieg gar 3 bis 4 Grad betragen, wären die Folgen für die landwirtschaftliche Produktion und Ernährungssicherheit noch verheerender, gerade in tropischen Ländern. Steigende Lebensmittelpreise und Ertragseinbußen treffen dort vor allem arme Menschen, z.B. die Landbevölkerung oder von Frauen geführte Haushalte. Zwar gibt es dem Bericht zufolge mögliche Anpassungsoptionen für alle Aktivitäten im Ernährungssystem, nicht nur die Lebensmittelproduktion sondern von der Verarbeitung über den Transport bis hin zu Lagerung von Lebensmitteln, aber es fehle noch an Forschung und Beobachtung. Der dritte und letzte Teil des Berichts, der sich mit Lösungsmöglichkeiten befasst, wird am 13. April in Berlin veröffentlicht.
24.03.2014 | permalink
Telegraph: Weltklimarat wird vor Agrartreibstoffen warnen

Der Weltklimarat wird erstmals davor warnen, dass Agrartreibstoffe mehr Schaden als Nutzen mit sich bringen und durch indirekte Landnutzungsänderungen Einsparungen bei den CO2-Emissionen im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen zunichte machen können. Dies schreibt die britische Zeitung The Telegraph unter Berufung auf einen durchgesickerten Berichtsentwurf des Weltklimarates (IPCC). Dieser wird vom 25. bis 29. Mai in Japan zusammenkommen, um den zweiten Teil seines 5. Sachstandberichts zu verabschieden. Während der letzte Bericht von 2007 Agrartreibstoffe noch als eine Lösung sah, warne die aktuelle Zusammenfassung für politische Entscheidungs-träger, dass „der zunehmende Anbau von Energiepflanzen eine Bedrohung für Ökosysteme und die Biodiversität“ darstelle. Da Agrartreibstoffe auf Flächen angebaut werden, die zuvor der Lebensmittel-produktion dienten, oder dafür Wälder gerodet werden, könne der Nutzen von Agrartreibstoffen bei der Vermeidung von CO2-Emissionen „teilweise oder gänzlich für Jahrzehnte oder Jahrhunderte durch Emissionen aus resultierenden indirekten Landnutzungsänderungen zunichte gemacht werden“, zitiert der Telegraph. Weitere Bedenken umfassen den zunehmenden Druck auf die Wasserreserven und steigende Maispreise, da Mais für die Herstellung von Ethanol verwendet wird. „Die erhöhte Nachfrage nach Mais trägt zu höheren Maispreisen bei und kann indirekt die Präsenz von Unterernährung in stark verletzlichen Teilen der Bevölkerung erhöhen.“ Der endgültige Wortlaut des Berichts wird am 31. März veröffentlicht, bis dahin gibt es keine Kommentare, so ein IPCC-Sprecher.
19.03.2014 | permalink
Agrarexporte können Wasserknappheit verschärfen

Der internationale Handel von Agrargütern kann die Wasserknappheit in manchen Ländern verschärfen, doch auf globaler Ebene sorgt er für Wassereinsparungen im Wert von 2,4 Milliarden US-Dollar. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgen- forschung, die das virtuelle Wasser untersucht, das für die Produktion von Agrarprodukten anfällt und mit ihnen exportiert oder importiert wird. Der Wasserverbrauch für die Herstellung von Lebensmitteln ist dabei stark von den lokalen Bedingungen abhängig: Während ein Kilo Getreide in Marokko rund 2.700 Liter Wasser schluckt, sind es in Deutschland nur 520 Liter. Das Konzept des virtuellen Wassers basiere meist auf nationalen oder globalen Durchschnittswerten, während die regionale Wasserlage vernachlässigt wird. „Auf die Landwirtschaft gehen 70% des weltweiten Wasserverbrauchs zurück, der potenzielle Einfluss auf lokale Wasserknappheit ist deshalb enorm“, sagt Leitautorin Anne Biewald. Daher untersuche die Studie nicht nur die benötigte Wassermenge, sondern auch, ob Wasser-reserven in wasserarmen Regionen angegriffen werden. Europa exportierte im Jahr 2005 virtuelles Wasser in Agrargütern im Wert von 3,2 Milliarden US-Dollar. In von Wassermangel betroffenen Teilen der Türkei, Spaniens oder Portugals verschärfen Exporte die Wasserknappheit. Dagegen schonten Agrarimporte in wasserarmen Gebieten in Indien, Marokko, Ägypten und Pakistan die Reserven. Der globale Agrarhandel habe den Autoren zufolge „das Potenzial, Wasserstress zu lindern, und den globalen Wasserverbrauch effizienter zu machen“ - welche Auswirkungen der verstärkte Export von Agrarprodukten in wasserknappe Gebiete sonst mit sich bringen kann, beleuchtet die Studie nicht.
11.03.2014 | permalink
Saatgut-Verordnung abgeschmettert

Mit 650 gegen 15 Stimmen in der Schlussabstimmung lehnte das Europaparlament einen Verordnungsentwurf der EU-Kommission ab, der die Zulassung von Saatgut zentral für die gesamte EU und noch restriktiver regeln sollte als bisher. Ein großer Erfolg für hunderttausende Bürgerinnen und Bürger, die dagegen Sturm gelaufen waren.