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20.08.2013 |

Blockade an Deutschlands größtem Futtermittelhafen

Ein Traktor und 40 Aktivisten blockierten die Hafenzufahrt (Foto: P. Brändle)
Ein Traktor und 40 Aktivisten blockierten die Hafenzufahrt (Foto: P. Brändle)

Ein breites Bündnis aus Bauern, Verbrauchern, Wissenschaftlern und Agrar-Studenten blockierten heute friedlich aber selbstbewusst die Zufahrt des Hafens im niedersächsischen Brake – dem größten europäischen Futtermittelhafen. Das Bündnis kritisiert damit die weitreichenden negativen sozialen und ökologischen Folgen des Soja-Imports. Allein in diesem Jahr wird die EU vorraussichtlich 26,8 Mio. Tonnen Schrot sowie 11,3 Mio. Tonnen Bohnen importieren, davon für Deutschland 3,5 Mio Tonnen Schrot und 3,2 Mio. Tonnen Bohnen der meist in Brasilien und Argentinien angebauten Pflanze. „In Europa sind die massenweise importierten Soja-Futtermittel der Schmierstoff für die industrielle Massentierhaltung, die die bäuerlichen Strukturen hier und weltweit vernichtet. Dieser Wahnsinn muss gestoppt werden!“, so Annemarie Volling, Sprecherin im Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft Niedersachsen, Bremen, Hamburg. Der Landwirt Ernst Steenken aus dem Oldenburger Land ergänzt: „Der Soja-Import ist das Einfallstor der Gentechnikkonzerne, da über 80% des weltweit angebauten Sojas bereits gentechnisch verändert ist. Das müssen wir unterbinden.“ Auch Wissenschaftler kamen während der Kundgebung zu Wort und fordern die Züchtung, den Anbau und die Fütterung von einheimischen Leguminosen wie Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen, Klee oder Luzerne voranzutreiben. Die Organisatoren haben Agrarindustrie satt und rufen deshalb alle Interessierten auf, am 31. August ins niedersächsische Wietze zu kommen, um dort als Zeichen für „Bauernhöfe statt Agrarindustrie“ gemeinsam Europas größten Geflügelschlachthof zu umzingeln.

15.08.2013 |

Entwicklungsminister rügt Entwicklungsorganisation

Foto zu Kaffee-Anbau in Uganda sorgt für Unmut
Kaffee-Anbau in Uganda sorgt für Unmut. (Foto: Marianne J./pixelio)

„Sie zündeten mein Haus an, schlachteten meine Hühner und schlugen auf uns ein“, erinnert sich Bäuerin Deziranta an den 18. August 2001, als die ugandische Armee in Mubende anrückte und 4000 Menschen von ihrem Grund vertrieb – um Platz für eine Groß-Kaffeeplantage der Hamburger Neumann-Kaffee-Gruppe zu schaffen. Seitdem unterstützt die Menschenrechtsorganisation FIAN die vertriebenen Kleinbauern in einem Rechtsstreit um Anerkennung ihrer Landrechte und eine Entschädigung. Nun hat sich auch Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) in die Debatte eingemischt und scheint dem deutschen Unternehmen, welches einen Marktanteil von zehn Prozent an der weltweiten Kaffeenachfrage hat, den Rücken zu stärken. In einem Brief fordert Niebel die NGO auf, ihre Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Fall einzustellen. Das Projekt ‚Kaweri‘ sei „die größte Investition in Uganda und hat das Wohlwollen der Bundesregierung“ so der FDP-Politiker. Der Brief endete mit einer deutlichen Aufforderung: „Da Sie in meinem Wahlkreis ansässig sind, möchte ich Sie aus entwicklungspolitischer Sicht bitten, Ihre Darstellung des Falles zu überdenken und die Gesamtsituation in Uganda nicht noch weiter zu verschärfen.“ Auf einem Uganda-Besuch traf sich Niebel mit Regierungsvertretern Ugandas, Botschaftern und der Neumann-Gruppe, für Gespräche mit den Vertriebenen oder FIAN habe der Minister jedoch „keine Möglichkeit“ gehabt. Fian-Geschäftsführerin Hausmann bot Niebel ein klärendes Gespräch an und bat ihn auf die Sicherheitslage der Vertriebenen in Uganda zu achten.

14.08.2013 |

Studie: Chemiebasierte Landwirtschaft führt in die Sackgasse

Cropduster
Chemiekeule: Wer profitiert von dieser Art der Landwirtschaft? (Foto: Greg Jordan/flickr)

„Wie nachhaltige Landwirtschaft aussehen könnte und warum wir sie noch nicht praktizieren“ – mit dieser Frage befassen sich die Agrarwissenschaftlerin Dr. Andrea Beste und der Journalist Stephan Börnecke in einer Studie, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Die Grundlagen unserer Nahrungsmittelproduktion sind in Gefahr: Degradierte Böden in Europa und der Verlust der Artenvielfalt sind nur zwei der Aspekte, anhand deren aufgezeigt wird, dass die chemie- basierte Landwirtschaft in eine Sackgasse führt. Als Beispiel nennen die Autoren Großbritannien, einst Kornkammer Europas, wo seit der Jahrtausendwende die Erträge stagnieren. Auf 40-80% der englischen Weizen- und Rapsfeldern wird eine pfluglose Bodenbearbeitung mit dem Totalherbizid Glyphosat praktiziert, das auch zur Abreifebeschleunigung vor der Ernte verwendet wird. Doch Unkräuter, wie der Ackerfuchsschwanz, und Schädlinge sind gegen die eingesetzten Pestizide resistent geworden. Der EU-Abgeordnete Martin Häusling, Herausgeber der Studie, bekräftigte bei der Vorstellung der Ergebnisse, dass sich immer deutlicher zeige, „dass nur der ökologische Landbau in der Lage ist, und zwar gerade in Zeiten des Klimawandels, die Menschheit dauerhaft gut und gesund zu ernähren.“ Doch „es wird keine Wende in der Landwirtschaft ohne eine Forschungswende geben“, warf Dr. Vogtmann, Präsident des Deutschen Naturschutzrings und erster Professor für ökologischen Landbau an der Universität Kassel ein. Während Firmen wie BASF mit Forschungsgeldern nicht geizen, seien Fördergelder für den Ökolandbau rar. Die Studie benennt jedoch nicht nur Missstände, sie liefert auch Lösungen und zwar keine theoretischen Zukunftsmelodien, sondern Positivbeispiele aus der Praxis, wie die Solidarische Landwirtschaft oder die Permakultur.

13.08.2013 |

Fische in Aquakultur sollen Vegetarier werden

Cobia
Statt Krabben und Krebs soll der Königsfisch künftig Soja und Mais vertilgen (Foto: wikimedia commons)

Der Veggie-Day soll für einige Fische in Aquakultur zum Alltag werden: Forscher der Universität Maryland haben eine vegetarische Fütterungsmethode entwickelt, die den Fischen genauso gut bekommt wie die sonst übliche Ernährung basierend auf Fischöl und Fischmehl. Im Fachjournal Lipids veröffentlichten die Wissenschaftler Ergebnisse einer vierjährigen Studie mit Königsfischen und Doraden. Der Königsfisch, ein bis zu 70 Kilogramm schwerer Räuber, isst von Haus aus lieber kleinere Fischen und Krabben. Nun bekam er eine Mischung aus Mais-, Weizen- und Sojaeiweißen vorgesetzt, die mit pflanzlichen Ölen, Fettsäuren und der Aminosulfonsäure Taurin, die auch in Energydrinks steckt, angereichert ist. „Aquakulturen sind nicht nachhaltig, da mehr Fisch verfüttert als produziert wird“, erläutert Dr. Aaron Watson, einer der leitenden Forscher, den Grund für die Ernährungsumstellung. Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO zufolge stammen die Hälfte des konsumierten Speisefischs, fast 60 Millionen Tonnen im Jahr, aus Zuchtanlagen. Um ein Kilogramm Fisch zu erzeugen sind im Schnitt fünf Kilo Wildfische nötig, die als Fischmehl und -öl in den Becken landen. Damit tragen Aquakulturen ebenso zur Überfischung der Weltmeere bei, wenn auch verlagert auf andere Fischarten. Diesen Druck auf die natürlichen Fischbestände glauben die Forscher mit dem vegetarischen Speiseplan verringern zu können. Wie es bei der benötigten Soja um die Nachhaltigkeit bestellt ist erwähnten sie nicht.

05.08.2013 |

DuPont übernimmt südafrikanischen Saatguthersteller

Mais Afrika
77% des Maises in Südafrika ist schon gentechnisch verändert (Foto: Carnemark/World Bank)

Der US-Saatgutkonzern Pioneer Hi-Bred hat den größten südafrikanischen Saatguthersteller Pannar Seed übernommen. Am Mittwoch erwarb die DuPont-Tochter Pioneer nach dreijährigen Offerten einen Mehrheitsanteil von 80% an dem auf Mais und Sorghum spezialisierten Unternehmen, das in neun Ländern Afrikas Saatgut vertreibt. Kritiker sehen den Zugang zu Saatgut für Kleinbauern in Gefahr, da Pioneer nun gemeinsam mit Konkurrent Monsanto den Großteil des südafrikanischen Saatgutmarktes dominiere. Das letzte einheimische Unternehmen halte gerade noch einen Marktanteil von 5% bei allen Sorten. Südafrikas Kartellbehörden hatten zunächst die Übernahme verboten. Die NGO African Centre for Biosafety (ACB), die im Verfahren angehört wurde, hatte gewarnt, die Dominanz multinationaler Konzerne auf dem südafrikanischen Saatgutmarkt werde die Verfügbarkeit traditioneller Sorten einschränken, die Preise gerade für Maissaatgut in die Höhe treiben und Kleinbauern in die Schuldenfalle führen. „Höhere Preise für Maissaatgut werden sich nicht nur nachteilig auf das Einkommen der Bauern sondern auch auf die Ernährungssicherheit auswirken“, sagte ACB-Direktorin Mariam Mayet der Nachrichtenagentur Reuters. DuPont war gegen das Übernahmeverbot in Berufung gegangen. Die Wettbewerbshüter stimmten dem Deal nun unter einigen Auflagen zu, darunter die Preisdeckelung für neue Produkte in den nächsten drei Verkaufssaisons. ABC befürchtet nun eine noch stärkere Verbreitung gentechnisch veränderten Saatguts in der Region. In Südafrika ist bereits 77% der Maisproduktion gentechnisch verändert.

31.07.2013 |

Bericht: Frauen sind Schlüssel zur Hungerbekämpfung in Asien

FrauenAsien
In einigen Ländern Südasiens arbeiten über 70% der Frauen in der Landwirtschaft (Foto: L. Nadaraja/World Bank)

Die Stärkung der Rolle der Frauen in Asien ist ein Schlüsselfaktor im Kampf gegen den Hunger. Dies betonte der UN-Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf Nahrung, Olivier De Schutter, in einem letzte Woche veröffentlichten Bericht. Darin beleuchtete er im Auftrag der FAO und der Asiatischen Entwicklungsbank die Bedeutung der Gleichstellung der Geschlechter und der Befähigung von Frauen für die Ernährungssicherheit in der Region Asien und Pazifik. „Weder ein starkes Wirtschaftswachstum noch die erhöhte Verfügbarkeit von Nahrung pro Kopf reichen aus, um den Hunger und besonders die Mangelernährung bei Kindern zu reduzieren, wenn die Geschlechter- perspektive nicht stärker einbezogen wird“, sagte De Schutter am 24. Juli auf einer Konferenz zu diesem Thema in Bangkok. Rund zwei Drittel der weltweit Hungernden leben in der Region Asien/Pazifik, etwa 60% von ihnen sind weiblich. Frauen spielen eine gewichtige Rolle beim Anbau von Lebensmitteln, der Zubereitung von Nahrung und ihrer Verteilung in den Haushalten. Ihr Zugang zu produktiven Ressourcen, Land, Krediten, landwirtschaftlichen Beratungsdiensten und Märkten ist jedoch begrenzt. Von der Beseitigung dieser Hürden und verbesserten Bildungschancen für Frauen würden Haushalte, Gemeinden und die Gesellschaft als Ganzes in der Region profitieren und die Ernährungssicherheit erhöht werden, so der Bericht.

22.07.2013 |

Letzte EU-Exportsubvention bald abgeschafft

Agrargüter-Export wird künftig nicht mehr subventioniert (Foto:neurolle - Rolf/pixelio)
Agrargüter-Export wird künftig nicht mehr subventioniert (Foto:neurolle - Rolf/pixelio)

Zum ersten Mal nach der Einführung 1970, wird die EU bald keinerlei Exporterstattungen für Agrargüter gewähren. Trotz des Widerstands von Frankreich, Polen, Griechenland und sieben anderen Staaten konnte vergangene Woche der Vorschlag der Europäischen Kommission nicht aufgehalten werden. Bisher wurden nur noch Ausfuhrerstattungen für ganze gefrorene „Geflügelschlachtkörper“ gewährt, diese werden nun in Kürze auf Null gesetzt. Die Kommission begründet dies mit hohen Absatzpreisen am Binnenmarkt, einer absehbaren Verringerung der Futterkosten und einem insgesamt günstigen Exportklima. Auch Entwicklungshilfeorganisationen wie Brot für die Welt kritisieren immer wieder Nahrungsmittelexporte in Entwicklungsländer, da diese europäischen Billigexporte lokale Märkte überschwemmen und zu mehr Arbeitslosigkeit, Armut und Hunger führen.

Auch wenn in Zukunft keine Gelder mehr für Exportsubventionen vorhergesehen sind, bleiben sie als Instrument auch mit der Agrarreform 2014-2020 formell aber weiterhin erhalten.

18.07.2013 |

Junge Landwirte protestieren gegen Landgrabbing

Jungbauern fordern gerechtere Preise für Ackerland.
Jungbauern fordern gerechtere Preise für Ackerland.

Ein kleiner Biohof aus dem brandenburgischen Bienenwerder machte gestern mit einer Aktion vor dem Sitz der Bodenverwertungs- und Verwaltungs-GmbH (BVVG) in Berlin auf den ungerechten Flächenverkauf aufmerksam. Die bundeseigene BVVG ist seit der Wende für den Verkauf von Land, welches in der ehemaligen DDR Volkseigentum war, verantwortlich. Die Bauern des Biolandwirtschafts-Kollektivs Bienenwerder und das Bündnis „Junge Landwirtschaft“ kritisieren die Verkaufspolitik der Treuhandnachfolgerin, da ausgeschriebene Flächen zu überhöhten Preisen an den Meistbietenden verkauft werden, wodurch kleinbäuerliche Betriebe selten eine Chance gegen Investoren haben. Die Folgen dieses Ausverkaufs sind fatal: Wälder und Seen werden umzäunt, internationale Agrarkonzerne kaufen riesige Ländereien, auf denen in Monokulturen produziert wird, und Arbeitslosigkeit, Frustration, Armut, Rechtsradikalismus und Landflucht machen sich in der Bevölkerung breit. Um diese Entwicklung aufzuhalten fordern die Jungbauern von der BVVG und der Politik: einen sofortigen Stopp der Bodenprivatisierung, die Überarbeitung der Vergabekriterien durch die Beteiligung Betroffener und eine transparentere Preisgestaltung für Flächenverkäufe.

11.07.2013 |

EU-Umweltausschuss votiert für reduzierte Agrosprit-Quote

Rodung
Platz für Palmölplantagen: Gerodeter Torfwald in Malaysia (Foto: Wakx/flickr)

Der Umweltausschuss des Europaparlaments hat sich für eine Begrenzung des Einsatzes konventioneller Agrartreibstoffe ausgesprochen. Eine klare Mehrheit der Abgeordneten votierte am Donnerstag dafür, dass Agrosprit aus Lebensmittel- und Energiepflanzen bis 2020 nur noch 5,5 Prozent der Energie im Transportsektor ausmachen dürfen. Stattdessen soll das 10-Prozent-Ziel aus der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie mit dem raschen Übergang zu Agrartreibstoffen der zweiten Generation aus Algen oder Abfällen erreicht werden. Zudem sollen die Klimawirkungen sogenannter indirekter Landnutzungsänderungen (ILUC) - die Verdrängung der Lebensmittelproduktion auf neu gerodete Flächen durch den Anbau von Energiepflanzen – ab 2020 in die Berechnung der Treibhausgasemissionen in die EU-Richtlinie zur Kraftstoffqualität einfließen. „Der Einsatz von Agrokraftstoffen bringt für das Klima keine Vorteile, führt aber zu erheblichen Schäden in der Natur und verschärft das globale Hungerproblem. Es war höchste Zeit, dass die EU endlich ihre Kraftstoffpolitik revidiert", kommentierte Kathrin Birkel, Agrosprit-Expertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland die Entscheidung. Das Gesetz ist noch nicht in trockenen Tüchern: Im September muss das Europäische Parlament im Plenum über den Vorschlag abstimmen.

08.07.2013 |

Indien: Neues Gesetz soll den Hunger bekämpfen

Indien
Die Förderung indischer Klein- bauern sieht das Gesetz nicht vor (Foto: DeFreese/CIMMYT)

Die indische Regierung hat ein neues Ernährungssicherheitsgesetz verabschiedet, das mehr als 800 Millionen bedürftige Inder mit stark verbilligtem Getreide versorgen soll. Doch das von Präsident Pranab Mukherjee am Freitag per Rechtsverordnung auf den Weg gebrachte Gesetz stößt auf herbe Kritik. In Indien lebt ein Viertel der weltweit Hungernden, jedes zweite Kind unter fünf Jahren gilt als chronisch unterernährt. Nach dem Gesetz hätten 67% der Bevölkerung Anspruch auf monatlich fünf Kilo Getreide zum Preis von vier Cent je Kilo. Das Programm sieht zudem kostenlose Mahlzeiten für schwangere oder stillende Frauen sowie unterernährte Kinder vor. Umgerechnet 18 Milliarden Euro will sich die Regierung das Paket im Jahr kosten lassen. Lob erntete sie dafür zum Beispiel von Nobelpreisträger Armatya Sen und dem UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Oliver De Schutter, der das Programm als „Schritt in die richtige Richtung“ bezeichnete. Indische Oppositionsparteien sehen darin allerdings ein vorzeitiges Wahlgeschenk der Regierung. Das NGO-Bündnis ‚Right to Food Campaign‘, das sich seit 2009 für ein umfassendes Ernährungs- sicherheitsgesetz einsetzt, bemängelt, es beinhalte keine Ansprüche für Bauern sowie Maßnahmen zur Förderung der Agrarproduktion, obwohl die Landwirtschaft für 60% der Inder die Lebensgrundlage darstellt. Da nur Getreide, nicht jedoch Hülsenfrüchte oder Speiseöl subventioniert werden, sei das Programm zudem ungeeignet, um Mangelernährung zu bekämpfen. Ein weiterer Schwachpunkt könnte die Verteilung des Getreides durch die für Korruption bekannten staatlichen Lebensmittelläden sein. Unklar bleibt auch, wo die für das Programm benötigten 60 Millionen Tonnen Getreide gelagert werden sollen, damit sie nicht verderben. Doch zunächst muss das Parlament das Gesetz absegnen.

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