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20.01.2013 |

Debatte über 'verantwortungsvolle' Agrarinvestitionen beim GFFA

Aigner fordert mehr Agrarinvestitionen
Aigner: mehr Agrarinvestitionen NGOs: Fokus auf Agrobusiness birgt Risiken (Foto: BMELV)

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner forderte zu Beginn des Internationalen Agrarministertreffens im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) am Samstag in Berlin eine deutliche Steigerung von verantwortungsvollen privaten und öffentlichen Investitionen in die Landwirtschaft in Entwicklungsländern. Diese seien notwendig, um den Hunger zu bekämpfen und die steigende Weltbevölkerung zu ernähren. Nichtregierungsorganisationen warnten jedoch vor einer einseitig geführten Debatte über Agrarinvestitionen. „Wir brauchen nicht einfach mehr Investitionen in Landwirtschaft und Nahrungsmittelverarbeitung, sondern die richtigen Investitionen“, so Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung, das mit dem Hilfswerk Misereor zum Auftakt des GFFA eine Studie veröffentlichte, die Großinvestitionen durch das Agrobusiness einer kritischen Prüfung unterzieht. „Wir erleben immer wieder, wie Saatgutkonzerne und Supermarktketten in Entwicklungs- und Schwellenländern die Ressourcenkontrolle von Bauern gefährden und Klein- händler verdrängen“, warnte Maier. Die Studie verweist auf die Risiken für Kleinbauern, die mit großen Nahrungsmittelkonzernen direkte Lieferverträge eingehen. Genau dies werde jedoch von mächtigen privaten Finanzgebern vorangetrieben, wie der Bill Gates Stiftung, mit der die Bundesregierung aktuell die weitere strategische Zusammenarbeit erörtert. „Es ist beunruhigend, wenn auch die deutsche Bundesregierung Agrobusiness mit Hungerbekämpfung gleichsetzt und die Agrar- und Lebensmittel- konzerne in diesem ‚Geschäft’ unterstützt“, betonte der Autor der Studie, Benjamin Luig von Misereor.

10.01.2013 |

Fleischatlas veröffentlicht und bestellbereit

Fleischatlas 2013
Der hohe Fleischkonsum verursacht viele Umweltschäden, auch durch die Verfütterung von Gentechnik-Soja (Foto: Fleischatlas, Heinrich-Böll-Stiftung, BUND, Le Monde Diplomatique, Creative Commons Lizenz CC-BY-SA)

Jeder Deutsche isst in seinem Leben durchschnittlich 1.094 Tiere, verteilt auf 4 Rinder, 4 Schafe, 12 Gänse, 37 Enten, 46 Schweine, 46 Puten und 945 Hühner. Doch was hat unser Schnitzel auf dem Teller mit der Abholzung des Regenwalds zu tun? Und wie hängt es mit ländlicher Armut und Hunger in Entwicklungsländern zusammen? Wie werden die Tiere, die wir essen, gehalten und welche Auswirkungen hat die Massentierhaltung auf unser Klima? Diese Fragen stellen wir uns als Verbraucher viel zu selten, dabei ist unser Essen auch eine politische und ethische Entscheidung. Um Einblicke in die Zusammenhänge unseres Fleischkonsums zu geben, veröffentlichten die Heinrich-Böll-Stiftung, der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) und Le Monde Diplomatique am 10. Januar den „Fleischatlas“. Dieser ist ab sofort kostenlos als Print- und Onlineausgabe bei den Herausgebern erhältlich.

28.12.2012 |

Hummeln bevorzugen Pflanzenvielfalt

Hummeln mögen Vielfalt in der Land(wirt)schaft
Hummeln bevorzugen Vielfalt in der Land(wirt)schaft (Foto: Mathesont/flickr)

Hummeln fliegen längere Strecken, um an verschiedenartige Pflanzen zu gelangen, doch die moderne Landwirtschaft und die Verstädterung bedrohen die Pflanzenvielfalt. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die am Montag in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht wurde. Shalene Jha von der Universität von Texas und Claire Kremen von der Universität von Kalifornien untersuchten die Distanz, die Arbeiterinnen einer amerikanischen Hummelart auf Futterflügen zurücklegen. Zudem betrachteten sie das Pflanzenangebot an den Pollenquellen. Die Vielfalt der angebotenen Pflanzen war dabei für die Hummeln wichtiger als die Menge und Dichte der Blütenpflanzen und veranlasste sie dazu, weitere Wege zurückzulegen. Die Natürlichkeit der Landschaft ist für Hummeln von großer Bedeutung: In Gegenden mit vielen versiegelten Flächen gibt es weniger unterirdische Hummelnester. Deshalb warnen die Autorinnen der Studie vor einer „Bestäuber-Krise“: „Hummeln leisten einen wichtigen Beitrag bei der Bestäubung von Früchten, Nüssen und Futtermitteln. Wenn wir verstehen, wie sich Hummeln in der Landschaft bewegen, kann uns dies dabei helfen, die Biodiversität zu bewahren und Ernteerträge zu steigern“, erklärt Shalene Jha, Hauptautorin der Studie. Die Studie rät daher zu mehr Abwechslung in der Landwirtschaft und einer Erhöhung der Pflanzenvielfalt in den Gärten. „Bauern können diese wertvollen Bestäuber durch eine Diversifizierung der Pflanzenarten unterstützen, indem sie Zwischenfrüchte und blühende Hecken zur Erhöhung der Pflanzenvielfalt anbauen.“

24.12.2012 |

Beim Weihnachtsbraten zählt billig statt Bio

Bioschwein
Schwein mit Auslauf kommt an Weihnachten kaum auf den Tisch (Foto: USDAGov/flickr)

Der Weihnachtsbraten auf Deutschlands Tellern stammt nicht von fröhlichen Schweinen, sondern größtenteils aus Massentierhaltung. Im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln greifen Verbraucher beim Fleisch nicht zu Bio – lediglich 2% des Fleischumsatzes entfällt auf Bioware. Ausschlaggebend ist an der Ladentheke für viele Kunden der höhere Preis, denn je nach Tierart kostet Biofleisch oft das Dreifache. Der Unterschied ist beim Huhn am höchsten, bis zu viermal so teuer ist ein Bio-Huhn, für dessen Haltung vier Quadratmeter Auslauf verpflichtend sind. „Bio-Fleisch ist deshalb so teuer, weil anderes Fleisch so billig ist“, erklärt Karl Schweisfurth, Inhaber der Herrmannsdorfer Landwerkstätten, einem ökologischen Unternehmen in der Nähe von München. Anders als in der konventionellen Tierhaltung bleiben die Schweine dort sechs Wochen bei der Mutter, bevor sie in einem offenen Stall Platz zum Laufen haben und sich im Freien im Schlamm wälzen können. Durch den Auslauf benötigen die Tiere fast die doppelte Futtermenge und die größeren Ställe verursachen Kosten, wofür Verbraucher tiefer ins Portemonnaie greifen müssen. Der Verband der Fleischwirtschaft geht daher nicht von einem Zuwachs beim Bio-Fleisch aus: „Die Produktionskosten und das Produktionsrisiko sind wesentlich höher als bei konventioneller Tierhaltung. Zu den folglich höheren Produktionspreisen gibt es nur eine geringe Nachfrage.“ Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft hält die Biofleischproduktion dagegen für einen Nachfragemarkt. Das Problem sei das geringe Angebot: Da die heimische Produktion die Nachfrage nicht decken kann, wird bereits heute 22% des Bio-Schweinefleisches importiert.

20.12.2012 |

Kamerun: Protest gegen Palmölplantage

Ölpalmplantage in Kamerun (Foto: Jan-Joseph Stok/Greenpeace)
Palmölplantage in Kamerun (Foto: Jan J. Stok/Greenpeace)

Der Protest gegen eine große Palmölplantage, die im Südwesten Kameruns den Regenwald und die Existenzgrundlage von Tausenden Menschen bedroht, geht weiter. Das kündigte Nasako Besingi, Direktor der lokalen NGO ‘Struggle to Economize the Future’, in einem heute von Inter Press Service veröffentlichten Interview an. 2009 schloss SG Sustainable Oils Cameroon (SGSOC), eine Tochter der US-Agrarfirma Herakles Farms, mit Kameruns Regierung einen Pachtvertrag über eine Laufzeit von 99 Jahren ab. Die rund 73,000 Hektar umfassende Fläche befindet sich nahe des Korup National Park – einem Hotspot der biologischen Vielfalt. SGSOC startete das Projekt ohne Genehmigung des Präsidenten und vor Abschluss einer Umweltverträglichkeitsprüfung, rodete Wald und legte Baumschulen für Ölpalm- setzlinge an. „Die Plantage bedroht die Existenz von rund 25.000 Menschen und gefährdet viele andere, die auf dieses Land angewiesen sind, um Lebensmittel anzubauen, zu jagen und im Wald zu sammeln“, warnte Nasako Besingi. Die Kleinbauern vor Ort pflanzen Hirse, Kakao oder Maniok an. SGSOC verspricht ihnen die Schaffung von Arbeitsplätzen, doch Beobachter vor Ort halten dies für leere Worte und fürchten, dass die negativen Folgen für Mensch und Umwelt überwiegen. Brendan Schwartz, Programmkoordinator des kamerunischen NGO-Netzwerks Réseau de Lutte contre la Faim, kritisiert die Regierung: „Während Kleinbauern vor unzähligen Hürden stehen, wenn sie Landrechte erwerben und den Zugang zu anderen natürlichen Ressourcen sichern wollen, auf die sie angewiesen sind, können multinationale Konzerne nach Jaunde fliegen und sich per Vertrag große Landflächen sichern, ohne Rücksicht auf die Gemeinden in diesen Gebieten.“ Eine kürzlich vom Oakland Institute und Greenpeace veröffentlichte Studie wirft SGSOC Menschenrechtsverletzungen vor und warnt vor den unumkehrbaren Folgen des Projekts für Mensch und Umwelt.

18.12.2012 |

Fleischkonsum und Übergewicht in Deutschland konstant hoch

Fleisch ist bei den Deutschen beliebter als Obst
Fleisch ist bei den Deutschen beliebter als Obst (Foto: hmboo/flickr)

Die Deutschen essen zwar mehr Gemüse als früher, doch der Fleischverzehr bleibt weiterhin hoch ebenso wie der Anteil übergewichtiger Menschen an der Bevölkerung. Dies ist das Ergebnis des 12. Ernährungsberichts, den die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) am Freitag Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner übergab. „Die Deutschen verbrauchen seit dem Jahr 2000 mehr Gemüse. Der Verbrauch steigt um 1,1 kg pro Kopf und Jahr. Er dürfte zu einer besseren Versorgung mit einigen Vitaminen sowie mit sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen beitragen“, erläutert DGE-Präsident Prof. Helmut Heseker. Jeder Deutsche verbrauchte 2011 etwa 25 Kilo Tomaten, Kohlgemüse, rote Rüben, Gurken, Zwiebeln, Blatt- und Stängelgemüse und frische Hülsenfrüchte. Dagegen sank der Appetit auf Obst jährlich um 800 Gramm pro Kopf. Der Fleischverbrauch bewegt sich immer noch auf hohem Niveau, der Verbrauch von Geflügelfleisch kletterte sogar um 120 Gramm. Vor allem Männer liegen mit einem wöchentlichen Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch und Wurst von einem Kilo weit über der von der DGE empfohlenen Menge von 300 bis 600 Gramm. Der Bericht warnt, dass ein hoher Fleischkonsum zu erhöhter Fettzufuhr führen kann. Insbesondere rotes Fleisch berge ein erhöhtes Risiko für Dickdarmkrebs und tödliche Herz-Kreislauf-Krankheiten. Laut dem Bericht sind in Deutschland 60% der Männer und 43% der Frauen zu dick. Bei den über 70-Jährigen leiden 74% der Männer und 63% der Frauen an Übergewicht. Der Ernährungsbericht wird alle vier Jahre veröffentlicht und bietet eine wissenschaftsbasierte Bestandsaufnahme der Ernährungssituation in Deutschland.

13.12.2012 |

Fairer Handel fördert ländliche Entwicklung

Fairtrade-Reisbauer aus Indien
Fairtrade-Reisbauer aus Indien (Foto: TransFair/C. Nusch)

Fairer Handel trägt zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kleinbauern und Plantagenarbeitern bei. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Centrum für Evaluation (CEval) der Universität des Saarlandes, die von TransFair und der Max Havelaar-Stiftung in Auftrag gegeben wurde. Untersucht wurde die Wirkung des Fairen Handels in den Bereichen Kaffee, Bananen, Tee, Baumwolle, Kakao und Blumen in Afrika, Lateinamerika und Asien. „Die aktuellen Forschungsergeb- nisse belegen, dass Fairtrade bessere Einkommen schafft und zur Armutsbekämpfung in den ländlichen Regionen beiträgt“, erläutert TransFair-Geschäftsführer Dieter Overath. „In Fairtrade-starken Regionen, wie im Bananenanbau in Peru oder in der Rosenzucht in Kenia, ahmen konventionelle Anbieter sogar Fairtrade-Standards nach.“ Für die Studie wurden knapp 4000 Fragebögen sowie Gruppendiskussionen und Einzelinter- views mit Bauern und Beschäftigten ausgewertet und die Entwicklung von Fairtrade-zertifizierten Kleinbauernkooperativen, Plantagen und Vertragsanbauern mit konventionellen Organisationen verglichen. Sie belegte insbesondere eine positive Wirkung auf das Einkommen: Rund 64% der Fairtrade-Befragten gaben an, sparen zu können, während dies nur auf 51% der Vergleichsgruppe zutraf. Laut dem katholischen Hilfswerk MISEREOR ist die Studie „ein wichtiger Meilenstein, da hier erstmals die Wirkung von Fairem Handel auf Armutsbekämpfung und ländliche Entwicklung in verschiedenen Kontinenten und produktübergreifend untersucht wurde“, so Geschäftsführer Thomas Antkowiak. Nun sei die Politik gefordert, die Wirkung von fairen Handelsbeziehungen anzuerkennen und ihr Handeln danach auszurichten. Die Studie nenne aber auch kritische Punkte, weshalb der Faire Handel stetig weiterentwickelt werden müsse.

10.12.2012 |

Rechte von Kleinbauern müssen gestärkt werden

Kleinbäuerin in Honduras
Kleinbäuerin in Honduras (Foto: AgriCultures Network)

Kleinbäuerinnen und Kleinbauern leiden im Vergleich zur restlichen Bevölkerung überproportional an Ernährungsunsicherheit, obwohl sie zu über 60% zur Ernährung aller Menschen beitragen. Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen startet die Menschenrechtsorgani- sation FIAN am heutigen Tag der Menschenrechte eine Kampagne für die Rechte von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Mit der Kampagne soll die Bundesregierung dazu bewegt werden, die Ausarbeitung einer internationalen Konvention für die Rechte von Kleinbauern und in ländlichen Regionen arbeitenden Menschen zu unterstützen. Der UN- Menschenrechtsrat hatte im September die Ausarbeitung einer solchen Erklärung beschlossen, die Deutschland jedoch ablehnt. „Das ist völlig unverständlich, sind doch mehr als die Hälfte der Hungernden Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Dies macht deutlich, dass die bestehenden Menschenrechtspakte kleinbäuerliche Gemeinden nicht ausreichend schützen“, sagte FIAN-Referentin Gertrud Falk. Die Hauptgründe für die Verletzung des Rechts auf Nahrung von Kleinbauern und Menschen in ländlichen Gebieten sind laut dem UN-Menschenrechtsrat Landenteignungen und Vertreibungen, fehlende Politiken zur ländlichen Entwicklung sowie die Diskriminierung von Frauen. Als Beispiel für die Verletzung der Rechte von Kleinbauern nennt FIAN einen Fall im Aguán-Tals in Honduras. Dort eigneten sich drei Unternehmen 20.000 Hektar fruchtbares Land für den Anbau von Ölpalmen an, wodurch 3.500 Bauernfamilien ihre Ernährungsgrundlage verloren. Seit 2009 wurden 50 der Bauern ermordet, die sich friedlich gegen die Vertreibung gewehrt hatten.

10.12.2012 |

Protest vor mexikanischer Botschaft in Berlin

Protest gegen die Anbaupläne der mexikanischen Regierung für GVO-Mais.(Foto:Volker Gehrmann)
Protest gegen die Anbaupläne der mexikanischen Regierung für GVO-Mais (Foto: Volker Gehrmann)

Trotz Minusgraden demonstrierten am 7. Dezember drei Dutzend Menschen vor der mexikanischen Botschaft in Berlin: Sie forderten, auf den Anbau von Gentechnik-Mais in Mexiko zu verzichten. Dem Botschafter wurde ein Protestbrief überreicht. Auch in Mexiko selbst wurde gegen die Pläne der US-Konzerne Monsanto, DuPont-Pioneer und Dow demonstriert, auf einer immensen Fläche von über 2 Millionen Hektar gentechnisch veränderten Mais zu pflanzen. Mit einem aufblasbaren Riesen-Maiskolben und bunten Schildern verliehen die Berliner Demonstranten – unter ihnen Studierende aus Mexiko – ihren Forderungen Nachdruck. „Unser Mais, unsere Lebensgrundlage, unsere Kultur – nicht Eure Profite!“, hieß es dort an die Adresse der Gentechnik-Hersteller. Für diese bedeutet die Durchsetzung von Gentechnik-Mais ein Riesengeschäft. „Das Gefährlichste ist, dass Mexiko Ursprungszentrum des Mais ist. Wenn der Mais dort kontaminiert ist, dann wird die Züchtung von gentechnikfreiem Mais unmöglich“, erläuterte Miriam Boyer von der Initiative Reclaim the Seeds.

06.12.2012 |

Lebensmittelpreise leicht gesunken - Getreidevorräte ebenfalls

Der Weizenpreis sank leicht im November
Der Weizenpreis sank leicht im November (Foto: compscigrad)

Die weltweiten Lebensmittelpreise sind zwischen Oktober und November um 1.5% gesunken und waren im Schnitt 3% niedriger als im November 2011. Dies zeigt der heute von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO veröffentlichte Nahrungsmittelpreis- index, der monatliche Preisänderungen für einen Warenkorb von Agrarrohstoffen wie Getreide, Milchprodukte oder Ölsaaten misst. Der Index fiel im November auf 211 Punkte - den niedrigsten Stand seit Juni, als Dürren in den USA und der Schwarzmeerregion die Preise klettern ließen. Doch auch wenn das Niveau unter den Rekordwerten vom Juni 2008 und Februar 2011 liegt, bleiben die Preise weiter hoch, besonders für Getreide: Der FAO-Getreidepreisindex betrug im November 259 Punkte und lag damit 12% höher als im Jahr zuvor und nur leicht unter dem Höchststand vom April 2008 mit 274 Punkten. Diese Trends stimmen weitgehend mit Weltbankdaten aus dem letzte Woche veröffentlichten Food Price Watch überein: „Die hohen Preise scheinen sich als neue Norm einzustellen. Auch wenn wir derzeit noch keine Nahrungs- mittelkrise wie im Jahr 2008 beobachten können, sollte die Sicherstellung der Lebensmittelversor- gung Priorität haben“, warnte Otaviano Canuto, Weltbank-Vizepräsident für Armutsbekämpfung. Des Weiteren gab die FAO heute bekannt, die Weltgetreideproduktion werde um 2,8% gegenüber der Rekordernte 2011 auf geschätzte 2,282 Milliarden Tonnen sinken. Damit korrigierte sie kürzlich veröffentlichte Zahlen aufgrund neuer Zahlen zur Maisernte in der Ukraine und Russland sowie nach unten korrigierter Weizenprognosen für Australien und Brasilien. Die globalen Getreidevorräte könnten nun auf 495 Millionen Tonnen schrumpfen. „Je niedriger die Vorräte sind, desto eher können unerwartete Entwicklungen Preisschwankungen auslösen“, äußerte FAO-Volkswirt Abdolreza Abbassian gegenüber Reuters.

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