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23.03.2010 | permalink
Wasserknappheit verschärft Konflikte

Anlässlich des gestrigen Weltwassertages warnte der Bund vor zunehmenden Konflikten um begrenzte Wasservorräte. "Schon heute haben rund eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Wenn Industrie und Landwirtschaft die Wasserreservoirs übernutzen und verschmutzen wie bisher, eine wachsende Weltbevölkerung immer mehr Wasser braucht und die Konflikte um knappe Wasservorräte zunehmen, wird sich diese Zahl noch erhöhen", so Schönauer. Bereits in fünfzehn Jahren könnten bis zu drei Milliarden Menschen vor allem in Afrika und Asien unter Trinkwasserknappheit leiden. Um den steigenden Bedarf der kommenden Jahre decken zu können, müsse vor allem in Wasserspartechniken und die Aufbereitung und Speicherung von Trinkwasser investiert werden, bemerkte Schönauer.
19.03.2010 | permalink
Exzessiver Konsum zerstört globale Ökosysteme

Auch exzessiver Konsum ist mitverantwortlich für die Zerstörung des globalen Ökosystems, zu diesem Ergebnis kam jetzt eine kürzlich erschienene Studie des US-amerikanischen Umweltinstituts Worldwatch. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die Konzentration auf umweltfreundliche Technologien und staatliche Hilfsprogramme allein nicht ausreicht um schweren Kilma- und Umweltschäden entgegenzuwirken, auch ein grundlegender Wandel des Konsumverhaltens sei als Investition in die Zukunft unabdingbar. Derzeit übernutzt die Weltbevölkerung die natürlichen Ressourcen der Erde um cirka ein Drittel. Die Hauptverantwortung für diesen Raubbau liegt bei den hoch industrialisierten Ländern. Nach Einschätzung der rund 60 Wissenschaftler, die am diesjährigen Bericht "Zur Lage der Welt" mitgearbeitet haben, ist ein Wandel der Konsumstruktur aber weiterhin möglich. Auf ingesamt 300 Seiten dokumentiert der Bericht neben Problemstellungen und Lösungsansätzen auch Beispiele für Verhaltensmuster und Lebensstile, die für eine neue Kultur der Nachhaltigkeit stehen.
18.03.2010 | permalink
Wasserknappheit nimmt weltweit zu

Anlässlich des diesjährigen Weltwassertages am 22.März hat UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon daran erinnert, dass sauberes Wasser im weltweiten Vergleich ein seltenes Gut ist und mit dem fortschreitenden Klimawandel immer knapper wird. Die Folgen einer weiteren Verknappung seien besonders für Arme und Entwicklungsländer drastisch. Wasser sei für die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen von zentraler Bedeutung, stellte Ban in einer Verlautbarung zum Weltwassertag klar. Bessere Gesundheit und Lebenserwartung von Müttern und Kindern, eine stärkere Stellung der Frau, Ernährungssicherheit, nachhaltige Entwicklung und Anpassung an den Klimawandel sowie seine Abmilderung seien eng mit der Frage nach sauberem Wasser verbunden.
10.03.2010 | permalink
Kleinbauern sichern Nahrungs- und Artenvielfalt

Bäuerliche Familienbetriebe sind eher in der Lage, nachhaltige Strukturen aufzubauen und danach zu handeln als die industrielle Landwirtschaft mit großen Monokulturen für Zuckerrohr oder Soja, zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Studie von Forschern der Universität Michigan. Demnach garantiert die kleinbäuerliche Landwirtschaft nicht nur eine optimale Nahrungsmittelversorgung sondern ist zudem in der Lage den Erhalt der Artenvielfalt aktiv zu unterstützen. Auch der Wiener Humanökologe und Umweltethiker Peter Weish sieht die einzige Chance die weiltweite Artenvielfalt zu sichern in einer vielfältigen, lokal angepassten kleinräumigen Form der Landwirtschaft. "Weltweit wächst die Einsicht, dass die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft nur auf dem Weg der Ökologisierung möglich ist", erklärte Weish. Die aktuelle Studie von Ivette Perfecto und John Vandermeer, die kürzlich im Wissenschaftmagazin PNAS erschien, zeigte darüber hinaus, dass es die bäuerliche Landwirtschaft auch in Sachen Produktivität mit der industriellen Landwirtschaft aufnehmen kann.
08.03.2010 | permalink
Der Weltagrarbericht im Bundestag

Die Bundesregierung will den Weltagrarbericht nicht unterschreiben, obwohl "wir in wesentlichen Teilen die Botschaften mittragen", meint BMELV-Staatssekretär Müller (CDU). Friedrich Ostendorff (Grüne) sieht Gründe für die Verweigerung der Unterschrift "weil dieser Bericht eines klar sagt: Die bäuerliche Landwirtschaft ist die Zukunftslandwirtschaft für die Welt. Das passt Ihnen nicht." Das bestätigt auf ihre Art seine Kollegin Happach-Kasan (FDP). Er zeige keine Zukunftsperspektiven auf. "Deswegen ist es gut, dass die Bundesregierung ihn nicht unterschrieben hat."
01.03.2010 | permalink
OECD setzt auf umweltfreundliches Wachstum

Die Landwirtschaftsminister von insgesamt 36 Industrie- und Schwellenländern sehen in dem als „green growth" bezeichneten umweltfreundlichen Wachstum Möglichkeiten für eine nachhaltige wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung. Hierbei sehen die Minister eine zentrale Rolle bei der Landwirtschaft und setzen sich damit deutlich von den Zielen der Europäischen Kommission ab. Das geht aus der Abschlusserklärung des Agrarministertreffens der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, die am vergangenen Freitag in Paris vorgelegt worden ist. Zur Sicherung der weltweiten Nahrungsmittelversorgung plädieren die OECD-Mitglieder und ein Teil ihrer Gäste aus weiteren Staaten für eine Kombination aus heimischer Erzeugung, internationalem Handel, Sicherheitsnetzen für die Armen und weiteren Maßnahmen. Die politische Förderung der Landwirtschaft soll im Einklang mit den übrigen Zielen der Gesellschaft stehen und Entwicklungsländer nicht benachteiligen.
25.02.2010 | permalink
FAO fordert nachhaltige Viehwirtschaft

In ihrem kürzlich veröffentlichten Welternährungsbericht 2009 fordert die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) die Politik dazu auf die Viehwirtschaft zukünftig stärker zu regulieren. Nur so sei die wachsende Nachfrage nach Fleisch und anderen Tierprodukten mit Ernährungssicherheit, Armutsreduzierung, Umweltschutz und menschlicher Gesundheit in Einklangzu bringen, heißt es in dem Bericht "The State of Food and Agriculture - Livestock in the balance". Die FAO weist darauf hin, dass rund eine Milliarde Menschen für ihr Überleben auf die Viehwirtschaft angewiesen sind, die ihnen ein Einkommen, Nahrung, Dünger und andere tierische Produkte biete. Für Kleinbauern sei Vieh zudem ein wichtiges "Sicherheitsnetz" in Notzeiten. Gleichzeitig betont die FAO in dem Bericht jedoch, dass "substantielle Investitionen und stärkere Institutionen" auf globaler, regionaler, nationaler und lokaler Ebene notwendig seien, um sicherzustellen, dass das anhaltende Wachstum dieses landwirtschaftlichen Sektors die Umwelt nicht über Gebühr schädige oder die Gesundheit der Menschen gefährde.
24.02.2010 | permalink
Wer profitiert vom Gentechnik-Anbau?

Wie in jedem Jahr veröffentlicht der International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications (ISAAA) auch 2010 einen detalierten Bericht über den weltweiten Anbau von Gentechnik- Pflanzen. Häufig übernehmen die Medien diese Daten ungeprüft. Grund hierfür ist jedoch nicht immer die Verlässlichkeit der Ergebnisse sondern vor allem der Mangel an alternativen Datenquellen. Die Statistik der Lobbyorganisation sollte aber nur unter größter Vorsicht als Referenz dienen. Denn die Tatsache das sich unter den Geldgebern vor allem prominente Firmen aus dem Biotechnologie-Sektor, unter anderem Bayer Crop Science und Monsanto befinden zeigt deutlich die Ausrichtung von ISAAA und lässt die Meldungen über einen weltweiten Boom der Agro-Gentechnik in einem etwas nüchterneren Licht erscheinen. Friends of the Earth hat es sich daher zur Aufgabe gemacht mit ihrem jährlich erscheinenden Bericht WHO BENEFITS FROM GM CROPS? einen kritischen Blick auf die Entwicklung im Gentechnik-Sektor zu werfen falsche Versprechungen der Gentechnikindustrie zu entlarven und aufzuzeigen, wie gering die eigentliche Akzeptanz dieser hochriskanten Technologie nach wie vor ist.
- Friends of the Earth: Who benefits from GM Crops?
- GLOBAL 2000: GLOBAL 2000 entlarvt falsche Angaben der Gentech-Lobby
- International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications (ISAAA). Executive summary: Global Status of Commercialized Biotech 2009
- transgen: Anbau Gentechnik-Mais in der EU 2009
- Friends of the Earth Europe, Belgium (FoEE): New report: GM crops failing to tackle climate change
23.02.2010 | permalink
Der Ausverkauf von Land

Das geopolitische Rennen um Nahrung beschäftigt mittlerweile immer mehr Regierungen, reiche Investorenländer sind insbesondere in Entwicklungsländern auf der Suche nach Land um die Lebensmittelversorgung der eigenen Bevölkerung zu sichern. Häufig geht es jedoch nicht nur um das Land sondern auch um das dazugehörige Wasser. Der Mechanismus ist dabei stets der gleich: Weil in vielen Entwicklungsländern Kapital rar ist, haben ausländische Investoren häufig leichtes Spiel. Zudem versprechen sie nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch den Transfer von Know-how im Agrarbereich oder der Fischzucht zum Beispiel auf den Philippinen. In der Bundesregierung fürchtet man, dass sich der Landkauf direkt auf die betroffenen Länder auswirken und die Ernährungssituation der lokalen Bevölkerung in den afrikanischen Entwicklungsländern drastisch gefährden wird.
17.02.2010 | permalink
Neue Wege für eine nachhaltige Landwirtschaft

Das Landwirtschaft auch ohne Gentechnik und Pestizide funktionieren kann hat Hans Herren bereits bewiesen. 1995 erhielt er den Welternährungspreis, weil er und sein Team die Maniok-Schmierlaus mit einer kleinen Schlupfwespe erfolgreich bekämpfen konnte – ohne Chemie, und für die Bauern kostenlos. Die Schmierlaus hatte in weiten Teilen Afrikas den Maniokanbau massiv gefährdet. Herren ist überzeugt davon, dass nur eine nachhaltige Landwirtschaft die Nahrungsmittelsicherheit auch zukünftig gewährleisten kann. Für die Trockenregionen in Afrika hat er eine simple aber effektive Methode zur Steigerung der Ernten entdeckt: das "Push-Pull" System. Dabei werden natürliche Stoffe, etwa Pflanzendüfte oder Farben, eingesetzt, um Schädlinge zu vertreiben beziehungsweise anzulocken. Dr. Zeyaur Khan, Wissenschaftler in der Feldstation des internationalen Insektenforschungsinstituts "icipe" am Viktoriasee, hat im Kampf gegen den Stängelbohrer die wirksame "Push-Pull"-Methode entwickelt. Mittlerweile bewirtschaften rund 25.000 Kleinbauern in Kenia und Uganda auf diese Weise ihr Land.