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14.12.2009 | permalink
Klimawandel gefährdet Nahrungssicherheit

Der Klimawandel und die daraus resultierenden Folgen haben enorme Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion und die Ernährungssicherheit von Millionen Menschen. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Studie "Klimawandel und das Recht auf Nahrung" der Heinrich-Böll-Stiftung und des Human Rights Institute der Columbia Law School. „Bisher beachte das aktuelle Klimaregime Menschenrechtsverletzungen, die durch den Klimawandel oder durch Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel entstehen, nur unzureichend. "Der Klimawandel ist eine tickende Zeitbombe für die globale Ernährungssicherheit", erklärte dazu der UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Nahrung, Olivier de Schutter.
- epo.de: Klimapolitik verletzt Menschenrecht auf Nahrung
- Heinrich Böll Stiftung: Klimawandel und das Recht auf Nahrung, Zusammenfassung
- Heinrich Böll Stiftung: Climate Change and the Right to Food
- Youtube: Videobotschaft Olivier de Schutter und Barbara Unmüßig zum Internationalen Tag der Menschenrechte
14.12.2009 | permalink
Schwellenland Vorreiter beim Klimaschutz

Erstmals führt das Schwellenland Brasilien den am Montag in Kopenhagen vorgestellten Klimaschutz-Index 2010 an. Die ersten drei Plätze bleiben jedoch wie bereits im Jahr zuvor frei. „Erneut hat noch kein Land den Pfad zur Vermeidung eines gefährlichen Klimawandels eingeschlagen", erklärte hierzu Jan Burck, Referent für den Klimaschutz-Index bei Germanwatch. Der Klimaschutz-Index vergleicht insgesamt 57 Industrie- und Schwellenländer untereinander. Neben der Produktion von Treibhausgasemissionen wird auch beurteilt, wie engagiert die Länder dazu beitragen, die globale Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. Trotzdem Bundeskanzlerin Merkel im Vorfeld des Kilmagipfels mehrfache an die Staatengemeinschaft appeliert hatte die Verhandlungen nicht scheitern zu lassen, belegt Deutschland selbst im Kilmaschutz-Index nur noch Platz sieben. Im Jahr zuvor hatte Deutschland hinter Schweden noch den fünften Platz erreicht. Mit Blick auf Brasilien äusserte Matthias Duwe, Direktor von CAN Europe. "Ich wünschte mir, dass mehr europäische Länder ein ähnliches Engagement an den Tag legen würden."
04.12.2009 | permalink
Klimaabkommen muss Entwicklungsländer stärken

Drei Tage vor dem Beginn des Klimagipfels in Kopenhagen fordert die Menschenrechtsorganisation CARE die Staats- und Regierungschefs aller Nationen dazu auf, sich bei ihren Verhandlungen vor allem vom Schicksal der Ärmsten und Bedürftigsten leiten zu lassen und nicht von der Profitgier der Wirtschaftlobby. „Kopenhagen wird nur dann erfolgreich, wenn der Deal fair für die Menschen ist, die am wenigsten zur Klimakatastrophe beitragen.“, sagte Heribert Scharrenbroich, Vorsitzender von CARE Deutschland-Luxemburg. Insbesondere die stärkere Integration von Frauen, die in vielen Entwicklungsländern noch immer traditionell für Feldarbeit, Ernährung und Wasserversorgung zuständig sind, hält Scharenbroich beim Kampf gegen den Klimawandel für unabdingbar.
01.12.2009 | permalink
NGOs aus Entwicklungländern kritisieren WTO

Auch am zweiten Tag der WTO-Ministerkonferenz beraten die Regierungsdelegationen hinter verschlossenen Türen. Unterdess werden zunehmend kritische Stimmen aus dem Süden laut. Nichtregierungsorganisationen aus den Entwicklungsländern forderten nun vom WTO-Handelsregiem, nicht auf eine weitere Liberalisierung des Welthandels zu setzen sondern faire und gerechte Handelsregeln zu entwickeln und insbesondere dem Schutz heimischer Märkte mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Für den Welthandelsexperten des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED), Michael Frein, der die WTO-Ministerkonferenz in Genf beobachtet, hat die WTO die Zeichen der Zeit nicht verstanden. "Bei über einer Milliarde Menschen, die hungern, bei zunehmender Armut und Umweltzerstörung, ist eine politische Kehrtwende erforderlich", sagte Frein.
30.11.2009 | permalink
WTO braucht neue Ziele

Seit heute findet in Genf das siebte Ministertreffen der Welthandelsorganisation (WTO) statt. Die Minister werden unter dem Vorsitz von Präsident Lamy bis einschließlich Mittwoch tagen. Lamy forderte von der Konferenz ein deutliches Signal zur weiteren Liberalisierung der Märkte. Die globalisierungskritische Organisation Attac hingegen rief die WTO dazu auf, einen grundlegend anderen Weg einzuschlagen um sich der Bekämpfung des globalen Hungers zu stellen. Mit Protesten möchte die Organisation in Genf auf ihre Position aufmerksam machen. Roland Süß vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis kritisierte die bisherige Politik der WTO scharf:„ Die von den Industriestaaten mit Macht durchgesetzte Marktöffnungspolitik in Ländern des Südens hat die kleinbäuerliche Landwirtschaft ruiniert und damit wesentlich zur Verschärfung der Hungerkrise beigetragen“.
27.11.2009 | permalink
Klimawandel mit regionaler Wirkung

In vielen Regionen der Welt könnte der Klimawandel bereits vor dem Jahr 2050 einen Punkt erreicht haben an dem seine Folgen nicht mehr umkehrbar sind. Der klimakritische “Tipping Point“ könnte laut einer gleichnamigen Studie von WWF und Allianz SE insbesondere in den Regionen der Welt die hauptsächlich von der landwirtschaftlichen Produktion abhängig sind für enorme soziale und wirtschaftliche Probleme sorgen. "Eine gemeinsame weltweite Anstrengung aller Länder zur Bewältigung des Klimaproblems ist für alle ökonomisch und ökologisch von Vorteil", erklärte Regine Günther, Leiterin Klima- und Energiepolitik des WWF Deutschland und forderte als nächsten Schritt auf diesem Weg ein rechtlich verbindliches Klima-Abkommen in Kopenhagen.
23.11.2009 | permalink
Exportsubventionen für Milch ausgesetzt

Vorerst sind die Exportsubventionen für Milch und und Milchprodukte von der EU eingestellt worden. "Brot für die Welt" und der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) begrüßten diese Entscheidung als ausgesprochen positiv. "Dieser Schritt war überfällig", sagte Carolin Callenius, Ernährungsexpertin bei Brot für die Welt. Nach Ansicht beider Organisationen tragen derartige Subventionen zum Hunger in der Welt bei. Da subventionierte Billigexporte vor allem in den Entwicklungsländern heimische Produkte von den Märkten verdrängen und so die Existenz insbesondere vieler Kleinbauern gefährden.
19.11.2009 | permalink
Landwirtschaftsorganisationen werten Welternährungsgipfel als Fehlschlag

Nach Ansicht verschiedener Landwirtschafts-
organisationen hat insbesondere die Tatsache, dass viele Regierende aus reichen Industrieländern dem Welternährungsgipfel fern geblieben sind letztlich zu seinem scheitern geführt. „Die offenkundige Abwesenheit vieler Staats- und Regierungschefs aus den G8-Staaten, war eine Hauptgrund, warum der Gipfel als Fehlschlag angesehen werden muss. Durch ihr Fernbleiben haben die verantwortlichen Staaten wenig Verantwortungsbewußtsein im Kampf gegen den Hunger gezeigt“, äußerte die Bauernorganisation La Via Campesina in einer ersten Stellungnahme. Insgesamt hatten 60 Staaten am Welternährungsgipfel teilgenommen. Von den G8-Staaten war aber lediglich der italienische Premierminister Silvio Berlusconi der Einladung gefolgt.
19.11.2009 | permalink
NGO-Bündnis fordert gerechtere Klimapolitik

Kurz vor dem Beginn des UN-Klimagipfles in Koppenhagen hat ein Bündnis nichtstaatlicher Organisationen die Bundesregierung dazu aufgerufen, sich für ein gerechteres und rechtlich verbindliches Klima-Abkommen einzusetzen. "Die Kosten der Untätigkeit für den Klimaschutz sind für die Menschen in den Entwicklungsländern extrem hoch", sagte Negusu A. Woldemedhin, Direktor des Ethiopian Forum for Environment. "Bauern und Viehhalter in ganz Afrika bezahlen den Klimawandel teuer, mit zunehmenden Nöten und Todesfällen. Das Bündnis forderte Kanzlerin Merkel auf endlich ihrer Vorreiterrolle gerecht zu werden und bei der Jahrhundertaufgabe Klimaschutz um eine gerechtere Politik zu kämpfen.
19.11.2009 | permalink
Zukünftige Klimapolitik muss Frauen stärker einbeziehen

Die internationale Kilmapolitik muss zukünftig Themen wie Frauenförderung, Gesundheit und die Bevölkerungsdynamik mehr Ausfmerksamkeit schenken um erfolgreich zu sein. Zu diesem Ergebnis kam jetzt einen Studie der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung die gestern in Berlin vorgestellt wurde. Zwar produzieren nach wie vor die Industrieländer einen Großteil der klimaschädlichen Treibhausgase, an den Folgen leiden aber vor allem die Entwicklungsländer. „Arme Frauen in armen Ländern sind am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen, obwohl sie am wenigsten dazu beigetragen haben“, erklärt UNFPA-Vertreterin Bettina Maas. Der Report macht deutlich, dass Investitionen in Frauen und Mädchen die ökonomische Entwicklung vorantreiben und die Armut bekämpfen helfen können. Zugleich würde hierdurch auch die Widerstandsfähigkeit der Menschen gegenüber den Folgen des Klimawandels gestärkt.